Ausstellung "Mensch und Ding im Bild 1954" |
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Kritiken zur Ausstellung
Die Ausstellung in Wiesbaden fand in der Presse deutschlandweit ein großes Echo. |
01 Wiesbadener Kurier (29. März 1954) Neue gegenständliche Kunst in der Städtischen Galerie Deutsche Malerei von heute
"Eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst hat", so führte Dr. Alfred Mayer, der erste Vorsitzende des Nassauischen Kunstvereins, in einer grundsätzlich gehaltenen Rede zur Eröffnung der Ausstellung"Mensch und Ding im Bilde 1954"aus, "vor allem die Aufgabe, uns durch das Medium des Kunstwerks zu uns zu führen, und hierdurch die Wechselwirkung hervorzurufen, Selbstbesinnung und Einfühlung zu vermitteln. Wir lassen den Künstler zu uns sprechen und sprechen so selbst zu uns. Denn der Künstler ist unserer Zeit und unseres Blutes. Seine Anliegen sind die unseren. Wir teilen seine Unsicherheit, seine Verlassenheit, seine Fragwürdigkeit und seine Sehnsucht. Der Unterschied zwischen ihm und uns besteht darin, daß er gibt, wo wir nehmen, daß er sich verschwendet, wo wir bereit sein müssen, seine Gabe entgegenzunehmen. Nur durch diese Bereitschaft aber erwerben wir Einfühlung, durch Einfühlung berechtigte Stellungnahme, durch Stellungnahme das Recht auf kritische Förderung und damit den Zwang zur Verbundenheit. Ist es aber so weit gekommen es ist ein langer, schwerer Weg, aber ein Weg aus dem Verworrenen in die Klarheit , dann hat unsere Gesellschaft ihre Berechtigung neu erwiesen, und der gleiche Weg, der nie zu Ende gegangen werden kann, solange die Zeit nicht still steht, wiederholt sich in endloser Folge. Vor diesem trefflich formulierten Bekenntnis zur Kunst 1954, das zugleich Gruß an alle Künstler der Ausstellung war, hatte Oberbürgermeister Dr. Erich Mix als Hausherr der Städtischen Galerie das Wort ergriffen. Er wies auf ihre lebendige Bedeutung hin und fand Worte des Dankes für den Nassauischen Kunstverein, der gemeinsam mit der Stadt als Veranstalter auftritt und seit seiner Gründung stets auf fruchtbare Wechselwirkung zwischen Publikum und Kunst bedacht war und der in diesem Sinne weiter mithelfen möge, die Züge unserer Stadt zu prägen. Auch Kultusminister Arno H e n n i g sprach bei der Eröffnungsfeier. Seine Ausführungen über die neue Ausstellung und über Kunst im allgemeinen zeugten von Aufgeschlossenheit und Kunstenthusiasmus. Der Staat müsse an die Stelle der heute fehlenden Mäzene treten, doch ohne daraus Ansprüche abzuleiten, denn die Freiheit der Kunst sei unantastbar! Dr. Clemens W e i l e r ,der rührige Leiter der Städtischen Galerie, gab schließlich Aufschluß über Zustandekommen und Wesen der Ausstellung. Er dankte allen, die dabei mit Rat und Tat mitgeholfen hatten. Es ist fast schon zur Tradition geworden, daß das gepflegte Spiel des Baum Quartetts bei Ausstellungseröffnungen erklingt. Es erfreute auch diesmal mit Werken von Mozart und Beethoven das zahlreich erschienene, prominente Publikum, das sich im blumengeschmückten Vortragssaal des Museums eingefunden hatte. Unsere heutige Bildseite macht bereits mit verschiedenen Gemälden der Schau bekannt, über die im einzelnen noch berichtet wird. TPH |
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02 Wiesbadener Tagblatt (29. März 1954) "Mensch und Ding im Bild 1954" Eröffnung der Frühjahrs-Ausstellung im Neuen Museum
Die von der Stadt Wiesbaden in Verbindung mit dem Nassauischen Kunstverein im Neuen Museum veranstaltete große Frühjahrs Ausstellung " M e n s c h u n d D i n g i m B i l d 1 9 5 4 " wurde am Sonntagmittag in Anwesenheit von Kultusminister Hennig und Oberbürgermeister Dr. Mix sowie zahlreicher geladener Gäste mit einer Feierstunde im Vortragssaal des Neuen Museums eröffnet. Oberbürgermeister Dr. Erich Mix gedachte nach einer kurzen Begrüßungsansprache der jetzt 130 Jahre bestehenden Wiesbadener Gemäldegalerie und des Nassauischen Kunstvereins (seit 1847) dessen von starken Kräften getragene Mitarbeit die geistigen Züge unserer Stadt auch für die Zukunft prägen könne, Kultusminister Arno Hennig bemerkte in seinen Ausführungen über den Zweck und die Bedeutung der Ausstellung, daß sie mit der Grenze zum Abstrakten abschließe und noch einmal zurückblicken lasse auf die Malerei unserer Tage. Er erinnerte dabei an die Pflichten gegenüber der Forschung und der Kunst. Tatkräftige Hilfe der Kunst und den Künstlern gegenüber ohne daraus einen Führungsanspruch abzuleiten, sei eine der vornehmsten Aufgaben des Staates. Dr. Alfred M a y e r, der 1. Vorsitzende des Nassauischen Kunstvereins führte aus, daß die Gegenstandskunst unserer Tage die geistigen Grundlagen der Zeit widerspiegele. Durch das Medium des Kunstwerks zu uns selber zu führen sei die Aufgabe des Nassauischen Kunstvereins. Dr. Clemens W e i l e r dankte allen, die am Zustandekommen der Ausstellung beteiligt waren. Den auf das Gegenständliche gerichteten geistigen Rhythmus zur Geltung zubringen sei dabei die Absicht gewesen. | |
03 Frankfurter Allgemeine Zeitung (vom 31.03.1954/Nr. 76, Seite 10)
"Mensch und Ding im Bild 1954"
Zur Ausstellung im Wiesbadener Landesmuseum
Als vor etwa fünfzig Jahren eine "antinaturalistische" Kunst (die "moderne Kunst" im üblichen Sprachgebrauch) sich durchsetzte, traten Kunsthistoriker auf, welche ihr durch historische Untersuchungen den Weg bereiten wollten. Es entstanden vorzügliche Arbeiten über die Vorbedingungen der Entstehung eines "naturfernen Kunstwollens", zum Beispiel beim Uebergang von der Spätantike zum Mittelalter. Die Grundlagen einer naturzugewandten Kunst jedoch (welche sich um 1900 ja sozusagen von selbst verstand) blieben im Dunkel. Die "Naturzuwendung" der griechischen Kunst und die entsprechende Wandlung in der hochmittelalterlichen Plastik und Malerei beruht auf Veränderungen im geistig-religiösen Leben der Menschen. Aus Dämonen wurden die Götter Griechenlands zu naturverklärenden Mächten in menschlicher Gestalt; im abendländisch-christlichen dreizehnten Jahrhundert stieg Gott in die Natur hinab. Hatte einst der Benediktinermönch Anselm von Canterbury das Lustwandeln im Frühling, die Freude an den Farben und am Duft der Blumen verdammt, da es den Menschen vom Jenseitsstreben ablenke, so pries Franziskus von Assisi die irdiche Welt mit Tieren und Pflanzen als göttliche Schöpfung. Giotto faßte den Menschen als "Gefäß des Göttlichen" auf.
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04 Kasseler Post (vom 31. März 1954)
Mensch und Ding im Bild 1954 Eine interessante Ausstellung moderner deutschen Kunst in Wiesbaden
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05 Badische neueste Nachrichten Karlsruhe
"Mensch und Ding im Bild 1954" Eine große Ausstellung in Wiesbaden
Das Thema "Mensch und Ding im Bild" ist in einer Zeit der Abstraktion, des Abrückens von der Unmittelbarkeit und der blühenden Fülle des Daseins auch in der Kunst ungewöhnlich. Der Nassauische Kunstverein hat es in strenger Auswahl an einer großen Ausstellung formuliert, die im Wiesbadener Neuen Museum bis zum 20. Juni zu sehen ist. Sie zeigt, daß "gegenständlich" und "modern" durchaus keine Gegensätze zu sein brauchen. Die Maler dieser Ausstellung gehen noch, oder wieder, von der "natürlichen" Erscheinungsform des Menschen. und der Dinge aus, nutzen aber dabei die Erfahrungen der vereinfachenden Formensprache der Moderne. Sie wissen, daß, so lange die Welt überhaupt besteht, die Natur und auch die Dinge dauern werden, trotz des oft hektischen Veränderungs- und Zerstörungswillen des Menschen. | |
06 Düsseldrfer Nachrichten (1.April 1954 / 75. Jahrgang - Nr. 77) "Mensch und Ding im Bild 1954"
Ausstellung moderner deutscher Kunst im Museum Wiesbaden
"Présence de la Nature", "IL Realismo", so nannten sich jüngst Ausstellungen in Paris, bzw. Venedig. Wer sich heute in Deutschland Aehnliches vornimmt, muß zwei Klippen meiden: das Abgleiten zum Ewig-Gestrigen und die Beschränkung auf die "großen alten Männer". In Wiesbaden ist der jugendlich-moderne Museumsleiter diesen Gefahren aus dem Wege gegangen keines der Bilder hat Kompromiß- Charakter; von 46 Namen sind 13 die von unter 50 Jahren, | |
07 Frankfurter Neue Presse (vom 1. April 1954) Ausstellung im Wiesbadener Museum
Mit seiner Ausstellung "Mensch und Ding im Bild 1954" greift der Nassauische Kunstverein in die Diskussion um die Frage "gegenständlich - abstrakt" ein, ähnlich, wie es vor zwei Jahren die Mannheimer Kunsthalle getan hat. Aber während die Ausstellungsfolge dort mit den Abstrakten begann, wird sie in Wiesbaden mit der gegenstandsnahen Malerei eingeleitet. Sicher will man damit nicht besondere Sympathien kundgeben: man fängt einfach, psychologisch richtig, an der Stelle des geringsten Widerstands an. Daß man mit aller nötigen Sorgfalt zu Werke ging, wird durch die Auswahl bewiesen, die alle wichtigen, der Natur verpflichteten Künstler von Hofer, Caspar, Heckel und Dix bis hin zu Werner Arndt und dem 28jährigen Darmstädter Bernd Krimmel berücksichtigt. |
08 "RHEINISCHE POST DÜSSELDORF" (vom 1. 4. 1954:) Gegenständliche Kunst in Wiesbaden. "Mensch und Ding im Bild."
Hessen hat eine Scharte ausgewetzt. Auf die Vorjährige, so unrühmlich bekannt gewordene Ausstellung in Darmstadt, unter deren Programm einer Sammlung zeitgenössischer gegenständlicher Malerei und Plastik der Pferdefuß einer fatalen Kunstreaktion zum Vorschein gekommen war, hat nun Wiesbaden mit einer wünschenswert sauberen, von Gehässigkeiten freien Veranstaltung naturnaher Kunst geantwortet. Darmstadt hatte dem Besucher die Meinung aufzuzwingen versucht, es stünden die gegenständliche und die gegenstandslose Kunst einander feindlich gegenüber. In Wiesbaden wird das Spannungsverhältnis der beiden Kunstflügel nicht verschwiegen, jedoch zum Wohle förderlicher Auseinandersetzung fruchtbar gemacht. Im Neuen Museum sind keine gegenstandslosen Arbeiten zu sehen, wohl aber eine erkleckliche Anzahl solcher, die sich weit, verschiedentlich bis zum Grenzübertritt ins Abstrakte, vom natürlichen Erscheinungsbild gelöst haben. Ähnliche Grenzübertritte sind ja auch aus dem Lager der gegenstandslos schaffenden Künstler zu verzeichnen, und täuscht nicht alles, so wird die Zukunft der modernen Kunst in eben jenen Grenzgebieten liegen, da sich die beiden heute maßgeblichen Schaffensprinzipien berühren und überschneiden. | |
09 Westdeutsche Zeitung, Gladbach "Mensch und Ding im Bild 1954" Ausstellung moderner deutscher Kunst im Museum Wiesbaden
"Présence de la Nature", "IL Realismo", so nannten sich jüngst Ausstellungen in Paris, bzw. Venedig. Wer sich heute in Deutschland Aehnliches vornimmt, muß zwei Klippen meiden: das Abgleiten zum Ewig-Gestrigen und die Beschränkung auf die "großen alten Männer". In Wiesbaden ist der jugendlich-moderne Museumsleiter diesen Gefahren aus dem Wege gegangen keines der Bilder hat Kompromiß- Charakter; von 46 Namen sind 13 die von unter 50 Jahren, | |
10 Wiesbadener Kurier (1. April 1954) | |
11 Münchner Merkur (2. April 1954) | |
12 Stuttgarter Zeitung (Freitag, 2. April 1954) | |
13 Aachener Volkszeitung
(3. April 1954) | |
14 Darmstädter Tagblatt (3. April 1954) | |
15 Mannheimer Morgen (6.April 1954, Seite 12) | |
16 Badische Zeitung Freiburg/Br. (7. April 1954)
Gerhard Schön | |
17 Die neue Zeitung Berlin (7. April 1954) |
18 Stuttgarter Nachrichten (7. April 1954) | |
19 Süddeutsche Zeitung (7. April 1954) |
20 Rheinischer Merkur (9. April 1954) | |
21 Westdeutsche Rundschau Wuppertal (10.April 1954) | |
22 Hamburger Anzeiger (11.4.54) | |
23 Hessische Nachrichten Kassel (13. April 1954) | |
24 Oberhessische Presse Marburg/Lahn Rainer Zimmermann
Abbildungen: | |
25 Deutsche Zeitung und Wirtschafts-Zeitung (10. Mai 1954 | |
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27 Trierische Landeszeitung (31.5.54) | |